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Dienstag, den 19.03.2024
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Orchideen im Gebiet

Ragwurzarten (Ophrys)



Faszinierende Blütenformen und Blütenfarben weisen die Ragwurzarten auf. Sie sind im Hauptverbreitungsgebiet, dem Mittelmeerraum, mit über 80 Arten, im Drei Gleichen Gebiet dagegen nur mit zwei Arten vertreten. Die Fliegen- und die Bienenragwurz (Ophrys insectifera und Ophrys apifera) verraten ihre Herkunft durch die Ausbildung von Winterblattrosetten. Im Mittelmeergebiet sind nämlich die relativ feuchten und milden Winter die beste Zeit für die Entwicklung der Pflanzen.

Der aufmerksame Wanderer wird die bis zu 40 cm hohen Insektentäuschblumen Ende Mai bis Juni an den offenen bis buschigen Südhängen beobachten können. Die Blühfreudigkeit der Bienenragwurz ist allerdings großen Schwankungen unterworfen.
          

Ragwurzarten (Ophrys)



        


Die Ragwurzarten locken mit ihrem Aussehen und mit Duftstoffen Insektenmännchen, die Fliegenragwurz z.B. Grabwespen, an, die das vermeintliche Weibchen zu begatten versuchen. Stattdessen fliegen sie danach, ausgestattet mit einem Pollenpaket, ab, fallen bei der nächsten Blüte auf die gleiche Täuschung herein, bestäuben sie aber auf diese Weise.

Bei der Bienenragwurz erfolgt dagegen überwiegend Selbstbestäubung, vermutlich, weil in unserem Raum die zu ihrer Befruchtung üblichen Insekten fehlen.

Waldvögleinarten (Cephalanthera)



Von den heimischen drei Waldvögleinarten kommen im Drei Gleichen Gebiet nur das Bleiche oder Weiße Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) auf der Schloßleite relativ zahlreich vor, während das Langblättrige Waldvöglein (Cephalanthera longifolia) nur am Kaffberg mit wenigen Exemplaren bekannt wurde. Beide Sorten bevorzugen wechselfeuchte, kalkhaltige, fallaubreiche Waldböden. Namengebend sind die weißen Blüten, die aus Blattachseln herauswachsen, bzw. die langlanzettlichen Blattaustriebe der viel selteren Schwesterart, die ebenfalls einen weißen Blütenstand trägt.
Zu beiden Arten gesellen sich im Mai gern die Maiglöckchen und die Nestwurzorchideen.
          

Großes Zweiblatt (Listera ovata)



Das große Zweiblatt ist die häufigste und unauffälligste Orchidee im Gebiet. Sie siedelt über bodenfeuchtem Kalkgrund, selbst an Weg- und Straßenrändern, kann aber auch an trockeneren Standorten angetroffen werden.

Einschließlich der Blüten sind alle Pflanzenteile grünfarben. Die Orchidee hebt sich daher von ihrer oft blatt- und grasreichen Umgebung nur durch ihre Gestalt ab. Ihre Blütenrispe kann im Extremfall 70 cm hoch werden. Sie schiebt ihren Blütenstängel ab Mai zwischen zwei gegenständigen, eiförmigen oder ovalen Stengelblättern, die zentimeterweit vom Boden abstehen können. Auf den zahlreichen kleinen Einzelblüten kann man zu ihrer Hochblütezeit (Juni/Juli) Nektarspuren erkennen, die ihre Insektenbestäuber anlocken und zu den Fortpflanzungsorganen führen sollen.
           

 

 

Nestwurz (Neottia nidus-avis)



Wie schon gesagt, sind alle einheimischen Orchideen zur Keimung ihrer Samen und zur weiteren Entwicklung auf die Symbiose mit Kleinpilzen angewiesen, die aus abgestorbenen Pflanzenteilen im Erdreich Wurzeln entwickeln. Die Nestwurz nutzt diese Lebensgemeinschaft so umfassend aus, daß sie sogar auf die Ausbbildung von Blättern und Chlorophyll verzichtet. Wir begegnen den ausschließlich mit bräunlichen Pflanzen- und Blütenteilen versehenen Orchideen vereinzelt ab Mai im Fallaub nicht zu trockener Waldbereiche.
               

Weiße und Grüne Waldhyazinthe (Platanthera bifolia / P. chloranta)



Auf auffallende Farben können die Waldhyazinthen verzichten. Sie locken im Mai/Juni ihre Bestäuber, Falter mit langen Rüsseln, durch intensive, wohlriechende Düfte an. Dies trifft besonders auf die Weiße Waldhyazinthe zu. Der Blütennektar wird im langen Sporn gebildet. Als wesentliches Unterscheidungsmerkmal der beiden Arten kann man die Pollen zurateziehen.
Während sie bei der bifolia parallel nebeneinanderstehen, spreizen sie sich bei chlorantha und bilden so in ihrer gedachten Verlängerung ein offenes Dreieck.
Beide Arten treten im Gebiet recht selten auf. Sie wachsen auf Böden mit Kalkunterlage in lichten Laub- und Fichtenwäldern, vor allem an deren Rändern, so an der Schloßleite und am Kallenberg.

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