Im Jahr 1923 gründeten Persönlichkeiten der Stadt Gablonz zum Zwecke der Förderung des kulturellen Lebens im Isergebirge einen Verein, dem sie zu Ehren des in Josefsthal im Isergebirge beheimateten Dichters Gustav Leutelt den Namen "Leutelt-Gesellschaft" gaben.
Die damalige "Leutelt-Gesellschaft" hat in der schweren Zeit zwischen den beiden Weltkriegen vielfach den Kulturschaffenden aus dem Isergebirge Hilfe zuteil werden lassen. Auch förderte sie die heimatkundliche Forschung und die Herausgabe heimatkundlicher Schriften. Die Verbreitung der Werke Leutelts war ebenso unmittelbares Anliegen.
1945 gehörte auch der hochbetagte Dichter zu den Vertriebenen. Fern der Heimat starb der Dichter, den in der Heimat sicher viele zum Grabe geleitet hätten, 1947 in Seebergen bei Gotha im Elend der Vertreibung. Seinem Sarge folgte außer seiner Witwe lediglich der Pfarrer und dessen Helfer.
Die im Jahre 1957 in Schwäbisch Gmünd erneut ins Leben gerufene Leutelt-Gesellschaft widmete sich der Erhaltung des Leutelt-Grabes in Seebergen ebenso wie den Leutelt-Denkmälern in Warmensteinach und Wiesbaden. In Seebergen übernahm jahrelang Frau Lisbeth Fuchs die Grabpflege, später dann Herr Gerhard Huch aus Seebergen und seit 1997 Frau I. Häfer. Von Zeit zu Zeit besuchen die "Neugablonzer" das Grab.
"Die Heimat ist nicht alles, aber doch das Wurzelwerk, aus dem der Weltbaum aufsteigt. Weder Heimatliebe als Weltflucht, noch Allerweltsliebe aus Geringschätzung der Heimat sind gut. Wohl ist Heimatbildung nicht Selbstzweck; sie soll aber zur Ehrfurcht vor der Heimat führen. Und einen Weg zu dieser müssen wir suchen, der auch für jene gangbar ist, die ihr entfremdet sind. Weltliebe mit der Heimat im Herzen soll uns das Höchste sein." (Gustav Leutelt)
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