Die schöne Barockkirche St. Petri in Günthersleben ist unter Verwendung alter Bauteile einer ursprünglich romanischen Anlage ab 1694 erbaut worden. Davon legen Rundbogenfenster an der Nordseite, die zwar zugemauert, jedoch von außen noch sichtbar sind, Zeugnis ab.
Eine Datierung im Türsturz des Turmes zeigt diese Jahreszahl. Die Kirche besteht aus einem Langhaus, welches mit dem Chor ein Rechteck bildet. Der langgestreckte Saalbau ist mit südlichen Anbauten, der Sakristei und der Eingangshalle, versehen.
Der Turm, mit einer geschweiften Haube versehen, steht im Westen und wurde 1694 unter Herrn von Bonhorst errichtet, der auch die Erhöhung des Langhauses mit dem Einbau der Holztonnendecke veranlasste. An der Südwand im Kircheninnern befindet sich eine Gedenktafel für den Freiherrn von Bonhost.
1810 wurden erneut Veränderungen am Bau vorgenommen. Die gegenwärtigen Fenstereinbauten der Nord- und Südseite stammen von diesem Umbau. Eine Datierung zeigt sich im zweiten Fenster von Westen aus auf der Südseite. Die sich an der Nord- und Südseite befindlichen Portale stammen aus der Renaissance.
An der Nordseite ist der ehemalige Aufgang zur Fürstenloge an das Langhaus angebaut.
Der Kircheninnenraum wurde, 1990 beginnend, teilrenoviert. Die Holztonnendecke erhielt wieder den ursprünglichen weißen Anstrich mit blauer Ornamentmalerei, die leider noch nicht wieder vollständig die Kirche ziert. Die Orgel ist nicht spielbar. Während der Renovierung wurde auch hinter dem Altar eine Sakramentsnische entdeckt faux rolex. Alle Blicke auf sich zieht das große Buntglasfenster hinter dem Altar, das Christus darstellt. „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Das Buntglasfenster an der Südseite des Kirchenschiffes zeigt „Die Geburt Christi“.
An der Nordseite neben dem Altar steht ein Taufstein aus Sandstein, der mit der Taufe Christi und dem Doppelwappen der Familien Bonhorst und Müffing geziert ist. Die Umschrift lautet: „Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Das Besondere des Taufsteines ist der Deckelverschluß. An der Nordseite hängt auch ein Kruzifix mit lebensgroßer Christusfigur. An der Außenseite der Kirche stehen noch etliche alte Grabsteine. So finden wir einen Grabstein für den „edlen und erenvesten Junker von Stotternheim“ mit dessen beiden Wappen, deren Helmzierden von Engeln gehalten werden.
Weiterhin finden wir einen Grabstein für einen 1633 (im Dreißigjährigen Krieg) verstorbenen „wohledlen und mannhaften Cornet (Offizier) des Königs von Schweden“ mit ganzer Figur des Verblichenen, in Rüstung und Schärpe, aber ohne Helm. Daneben ist noch ein Stein mit der Gestalt eines betenden Mädchens und der Aufschrift Volgstädt und denselben Buchstaben, G.Z.B. und G.G.E.M., welche die Wappen des Cornet tragen.
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