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Dienstag, den 08.10.2024
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Sankt Wigberti Kirche - Sülzenbrücken



Die Sülzenbrücker Wigberti Kirche, deren Name auf ihren Schutzpatron, den Hersfelder Heiligen und Abt von Fritzlar, Wigbertus, verweist, ist sehr alt. Die ältesten Kirchenteile sind romanischer Bauart. Vom alten romanischen Bau haben sich Mauerstücke und zugemauerte Rundbogenfenster am Turm und am Langhaus erhalten, während durch Umbauten im 16. und 17. Jahrhundert die ursprüngliche Anlage sehr gelitten hat. Auch Teile der Umwehrung fielen dieser Zeit zum Opfer.

Das Gotteshaus war einst eine echte Kirchenburg und wie der ganze Ort von starken Mauern umgeben. Eine innere Mauer, deren südöstlicher Halbkreis erhalten ist, zog sich in sechs bis acht Metern Abstand um die Kirche herum, war einen Meter dick und über vier Meter hoch. Unterhalb der Mauerkrone sind auch noch die Löcher für die Balken des Wehrganges sichtbar. Fünf Schießscharten sind ebenfalls noch zu sehen. Ein Stein zeigt die Jahreszahl 1162. Von der äußeren Mauer, die einst den Kirchhof umschloss, ist nichts übrig geblieben.

Die Innenausstattung der Kirche reicht von der Gotik bis zum Barock. In den Jahren 1710/1711 wurde die Kirche ausgebessert und mit Malereien verziert. Aus der Mitte des 18.Jahrhunderts stammt die Schwalbennestkanzel.

Die Orgel stammt aus dem Jahre 1676, wurde jedoch im Jahre 1743 umgearbeitet und vergrößert. Heute ist die Orgel nicht mehr spielbar. Sie musste ausgebaut werden, da sich die Decke gesenkt hatte. Um eines Tages doch wieder die ausgebaute Böhm –Orgel erklingen lassen zu können, werden seit 1995 Benefizkonzerte für die Erneuerung der Orgel durchgeführt.

Ein in der Kirche befindliches Ölgemälde zeigt ein Porträt des Pfarrers Johann H.W. Göring aus der Zeit um 1856. Zu den Kostbarkeiten dieser Kirche zählt auch ein Kreuzigungsbild, welches man bei Renovierungsarbeiten in  einer Tür fand, aus dem 16. Jahrhundert stammend. Ebenso ein Teil eines ehemaligen Flügelaltares drei Frauenfiguren darstellend, etwa von 1480.

In frühchristlicher Zeit spielte Sülzenbrücken eine wichtige Rolle. Hier verwaltete 741 Wynnebald, wahrscheinlich ein Vetter von Bonifatius, als Priester einen geistlichen Sprengel, der sieben Kirchen umfasste und gründete in Sülzenbrücken eine Missionskirche. Auch Bonifatius selbst weilte wiederholt in Sülzenbrücken. Am 21. Oktober 742 weihte er hier in Anwesenheit der Bischöfe Burchard von Würzburg und Witta von Büraburg Wynnebalds Bruder Willibald zum Bischof von Erfurt.

 
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