Der Ort Wechmar, durch Bonifatius 725 christianisiert, wurde von Kaiser Otto I im Jahre 925 besucht, Otto II hielt hier sogar einen Hoftag ab.
Schon in alten Schriften sind Kapellen im Ort erwähnt. Die St. Viti Kirche wurde 1842/43 nach Plänen von Kühn erbaut und zeigt ein einheitlich aufwendiges oktogonales Schiff mit schmalen Risaliten und hohen Rundbogenfenstern. Vor der Ostseite erhebt sich ein querhausartiger Vorbau und die Treppenanlage, mittig darüber erhebt sich der 63 Meter hohe Turm mit einem Spitzhelm. Auf etwa halber Höhe des Turmes ist ein Rundgang, von dem man einen weiten Blick ins Land hat.
Am 7. November 1843 wurde die St. Viti Kirche eingeweiht. Ihren Namen erhielt sie nach St. Veit, dem Schutzheiligen gegen Feuergefahr.Die Ostseite der Kirche ist als repräsentative Fassade mit drei rundbogigen Portalen versehen, die in ornamentierte romanisierende Gewände eingefügt sind.
Die St. Viti Kirche ist der letzte und größte Zentralbau des 19. Jahrhunderts in Thüringen. Im Inneren zeigt sich eine weiträumige Gestaltung, die durch die Lang-Rundform des Kirchenschiffes ermöglicht wird. Über den zwei umlaufenden Emporen bedeckt eine flache Kuppel den Innenraum.
Kanzel und Altar stehen an der Westseite der Kirche, gegenüber dem repräsentativen Kircheneingang. Die Kirche, die 1994 zuletzt renoviert wurde, nachdem der Turm neu eingedeckt worden war, besticht durch ihre schlichte, aber sehr gefällige Gestaltung. In der Vorhalle befindet sich ein großes Kruzifix aus der Zeit um 1500.
Das große Buntglasfenster im Altarraum stammt von 1843 und ist eine Arbeit von Kellner und Sohn, Nürnberg. Auf dem Fenster ist die Sage vom Grafen Gleichen und darunter die Verbrennung der Bannbulle durch Martin Luther dargestellt. Optisch symmetrisch von diesem beeindruckenden Buntglasfenster mit einem ausgewogenen Rundbogen ziehen zwei etwa ein Drittel kleinere Ölgemälde den Blick des Besuchers auf sich. Die Rahmen beider Gemälde haben die gleiche Form wie das Buntglasfenster. In den Altarraum blickend stellt das linke Gemälde Martin Luther und das rechte Gemälde Philipp Melanchthon dar.
Die Kanzel ist in die umlaufende untere Empore eingefügt, fünfeckig hervorspringend. Die Gemälde auf den Kanzelverkleidungen stellen Jesu Christus und die Apostel dar.Rechts und links der Kanzel finden wir wunderschöne Portalwappen derer von Hohenlohe-Sachsen und derer von Gleichen.
Rechts und links neben dem Altar vervollkommnen zwei große Ölgemälde des Gothaer Hofmalers Emil Jakob, die Geburt Christi und die Auferstehung Christi darstellend, das Ensemble des Altarraumes.
Die Orgel wurde 1856 von der Firma Ratzmann gebaut und hat für ihre Art einen sehr guten Klang.
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